Sturm
auf den Schulterkogel
Nachdem zwei Jahre hintereinander Niki Glisic
mit seinem BMW M3 und herzhaften Quereinlagen
die Rallyefans im Lavanttal erfreut hatte,
begibt sich erneut ein besonders talentierter
und beherzter Rallye-Held des Rallye Club
Perg nach Kärnten, um bei einer der schönsten
Rallyes Österreichs seine persönliche
Evolution des Driftwinkels vorzuführen.
Denn so wie Niki Glisic, ist auch Christof
Klausner ein wahres Festmahl für Anhänger
der Good Vibrations im Rallyesport. Die Schönheit
der Kärntner Rallyestrecken, der tollkühne
Fahrstil von Christof Klausner und die Kärntner
Begeisterungsfähigkeit ergeben mit Sicherheit
eine Kombination, aus der höchste atmosphärische
Qualität entspringt. Nicht zu vergessen
die unverkennbare Erscheinung des Audi Urquattro,
die in Zeiten wie diesen besonders hoch im
Kurs steht: Der Ruf nach Abwechslung –
er wird lauter und lauter…
Und Christof Klausner wird
schneller und schneller: Bei der Jänner-Rallye
setzte er nicht nur in der Gruppe H die Maßstäbe,
er zeigte auch mit seinem 13. Platz in der
Gesamtwertung, dass sein Tempo trotz seines
mehr als 25 Jahre alten Audi absolut ÖM-hoffähig
ist. Wer etwa das Zeitenergebnis der 14. Prüfung
der Jänner-Rallye 2009 gelesen hat, wo
Christof Klausner als Gesamt-Sechster hinter
Andreas Waldherr aufscheint, und noch vor
den Gassners und Stig Blomqvist, der weiß,
dass der mit bemerkenswerten Fähigkeiten
ausgestattete Kremstaler nicht nur aufgrund
seiner optisch eindrucksvollen Fahrweise Kultstatus
erlangt hat. Erfolge wie der Sieg bei der
WANGGO Rallye Drift-Challenge sind lediglich
eine ästhetische Abrundung. Was am meisten
zählt, ist immer noch das Ringen um Positionen.
Und mit einem alten Quattro moderne N4-Autos
zu hetzen, das hat durchaus auch etwas.
Die Lavanttaler Rallye-Besucher,
die bisher noch nicht den Weg ins östliche
Oberösterreich angetreten haben (bislang
das Haupt-Jagdrevier von Christof Klausner),
werden das zum ersten Mal erleben, und auch
für Christof Klausner selbst, der immerhin
schon als Zuseher anwesend war, wird es eine
spannende neue Erfahrung sein. Daß er
die BP Ultimate-Rallye im Lavanttal überhaupt
fährt, liegt jedoch eher an seinem Copiloten
– diesmal in der Person des Horstl Stürmer.
Der hatte nämlich im vergangenen Jahr
die IG Rallye Trophy der Gruppe H gewonnen
und sich dafür den Anspruch für
den nenngeldfreien Start bei einer Rallye
in der ÖM gesichert. Doch dann kam etwas,
was ziemlich blöd war: Bei der Jänner-Rallye,
wo Horst Stürmer sein Audi Coupé
als Vorauswagen einsetzte, war er auf dem
Rundkurs Trölsberg etwas zu übermotiviert,
was de facto das Ende des Audis bedeutete.
Selbst Christof, der zu verbogenem Metall
ein ähnliches Verhältnis zu haben
scheint wie Uri Geller und aus einem Beinahe-Totalschaden
noch einen neuwertigen Urli hingezaubert hatte,
hätte hier wohl resigniert. Man sieht
hier auch, dass auch Fahren außer Konkurrenz
keine Versicherung dafür ist, dass man
ohne Schaden ins Ziel kommt.
Nun existiert also ein Nenngeld-Gutschein,
aber wann Horst Stürmer wieder Rallye
fahren können würde, war nicht gewiß
– gewiß jedoch nicht in diesem
Jahr. Blieb noch die Möglichkeit, sich
mit jemandem zusammenzutun, der ein Rallyeauto
hat und die Option, nenngeldfrei zu fahren,
gerne nützen würde. Und da Horst
Stürmer und Christof Klausner schon viel
miteinander unternommen haben und sich viel
gegenseitig geholfen haben, lag die Entscheidung
nahe, sich einmal gemeinsam auf eine Rallye
zu begeben. Wobei der Besitzer des Wagens
diesen auch fahren sollte, da war man sich
schnell einig. Daher: Auf ins Lavanttal –
erstmals mit dem Rallye-Audi am Anhänger.
Zum Sturm auf die Wolfsberger Bergwelt.
Ein Deal, über den sich viele Rallye-Fans
freuen dürften…
Andreas Lugauer
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