BP Ultimate Rallye im Lavanttal 2011
.
Division I: Auf Österreichs Asse wartet in Wolfsberg starke Konkurrenz aus dem Ausland
Zurück

Raimund Baumschlager kommt zur BP Ultimate Rallye wieder mit Stamm-Copilot Thomas Zeltner, Beppo Harrach erstmals als Gesamtführender und Patrick Winter mit einem S2000-Boliden.

Mit der BP Ultimate Rallye rund um Wolfsberg geht die Staatsmeisterschaft 2011 in ihre zweite Runde. Nach der Rutschpartie auf Eis und Schnee bei der Jänner-Rallye wartet in Kärnten eine nicht minder anspruchsvolle Asphalt-Strecke auf die Rallye-Asse und jede Menge Spannung auf die Fans.

Ein kleines, aber enorm starkes Feld an slowenischen Toppiloten – allen voran Rok Turk im Peugeot 207 S2000 und Aleks Humar im Skoda Fabia S2000– will um den Sieg mitmischen. Auch durch die Mitsubishis eines Darko Peljhan oder Boris Pozeg steht den nationalen Drift-Künstlern harte Konkurrenz ins Haus.

Österreichs Rallye-Champion Raimund Baumschlager ist erst kurz von der WM-Rallye aus Mexiko zurück und schon wieder voller Tatendrang:

„Ich freue mich, nach meinen internationalen Aufgaben als BRR-Teamchef endlich wieder auf heimischem Boden selber fahren zu können. Die BP-Rallye zählt von der Streckenführung her ja zu den schönsten Läufen in Österreich.“ Eine stressfreie, schnelle Rallye wünscht sich der Staatsmeister, der an seiner Seite wiederum Stamm-Copilot Thomas Zeltner sitzen hat. Bei der Jänner-Rallye hatte bekanntlich Klaus Wicha für den aus privaten Gründen fehlenden Zeltner die Kommandos gegeben. Dass Baumschlagers Siegesserie in Freistadt von Beppo Harrach beendet worden ist, empfindet der Oberösterreicher „sogar als gewisse Erleichterung. So können wir wieder einmal ohne Druck in eine Rallye gehen. Schau‘n wir mal, was dabei rauskommt.“

Egal, was es wird, ganz so stressfrei wird es für Baumschlager in Wolfsberg dann doch nicht ablaufen. Schon am nächsten Morgen nach der BP-Rallye geht nämlich der Flieger nach Jordanien, wo das BRR-Team WM-mäßig im Einsatz ist.

Mit einem völlig neuen Gefühl kommt Beppo Harrach nach Wolfsberg: „Ich liege erstmals in meiner Karriere in der Meisterschaft in Führung. Doch so realistisch muss man sein, dass in Kärnten Raimund Baumschlager der Topfavorit ist. Er sitzt im schnellsten Auto.“ Einziges Fragezeichen. „Sein Skoda S2000 ist einer der zweiten Ausbaustufe. Da muss man erst abwarten, wie sich dieser auf Asphalt macht. Aber wenn man die Monte-Carlo-Rallye als Gradmesser hernimmt, dann ist er wohl sehr schnell.“ Dass man den Staatsmeister fordern kann, weiß man im Mitsubishi-Lager von Harrach freilich nicht erst seit dem Sieg bei der heurigen Jänner-Rallye. „Wir stehen seit der Schneebergland-Rallye im letzten Sommer permanent auf dem Podest. Und auch wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir noch besser werden können. So gesehen haben wir allen Grund, positiv gestimmt ins Lavanttal zu kommen.“

Gute Erinnerungen an Kärnten hat Patrick Winter: „Letztes Jahr waren wir hier Dritter. Wenn ich da anschließen könnte, wäre das natürlich ein Traum.“ Um sein Auto für das Lavanttal gab es freilich einige Turbulenzen. Ursprünglich hatte der Oberösterreicher mit einem Mitsubishi Evi IX genannt, ehe praktisch mit dem Nennschluss die Meldung kam, Winter sitzt in einem Skoda Fabia S2000 des italienischen RB Motorsport Teams. Dass es nun auch dieses Geschoß nicht ist, erklärte Winter bei der Dienstag-Pressekonferenz in Wien so: „Am Montag um 10,52 Uhr erreichte mich die Nachricht, dass gewisse Herren in Österreich nicht wollen, dass ich dieses Auto fahre. Und so hat es plötzlich geheißen, dass ich ein Fahrzeug dieses Fabrikats doch nicht haben kann. Deshalb stellten mir die Italiener einen Peugeot 207 S2000 zur Verfügung. Ich hoffe, dass das nun klappt.“

Auch Andreas Waldherr ist bei der Jänner-Rallye ausgeschieden. Ausgerechnet als er zur Aufholjagd ansetzen wollte, rutschte er von der eisglatten Strecke. „Aber das ist im wahrsten Sinn des Wortes Schnee von gestern. Die Lavanttal-Rallye fahre ich immer wieder gerne. Natürlich visieren wir einen Podestplatz an. Wenn wir das Bestmögliche aus unserem S2000-Polo herausholen können, ist das sicher im Bereich des Machbaren.“

Einer der sich auch im Vorderfeld bewegen möchte, ist Mario Saibel. Der Wiener im Mitsubishi Evo X hofft erstens auf extrem trockenes oder extrem nasses Wetter („So ein Mittelding mag ich nicht“) und zweitens, „so nah wie möglich ans Podest heranzukommen“.

Mit Gerwald Grössing steht ein weiterer heimischer Spitzenpilot am Start der BP Ultimate Rallye. Für ihn ist es, nachdem er den Saisonauftakt in Freistadt ausgelassen hat, gleichsam sein persönlicher Start ins Rallyejahr 2011. Dementsprechend fiebert Grössing dem Lauf in Kärnten entgegen. „Es ist immer wieder schön, wenn ein Rennjahr gleich mit einem Highlight beginnt, und das ist die Lavanttal-Rallye allemal. Wir sind nach der langen Winterpause schon gespannt, wo wir stehen. Die Konkurrenz ist riesengroß. Persönlich wär‘ ich daher mit einem Platz zwischen fünf und sieben sehr zufrieden.“ Der letztes Jahr gewonnene Innovationspokal ist für den Bioethanol-Mitsubishi-Piloten natürlich auch heuer wieder ein Thema. „Da wollen wir wieder ein Wörtchen mitreden.“

Nicht zu vergessen ist auch der letztjährige Mitropacup-Sieger Hermann Gassner. Der Deutsche im Mitsubishi Evo X startet auch in Wolfsberg in diesem Bewerb, ist aber zum jetzigen Zeitpunkt noch anderweitig beschäftigt. Er befindet sich mit seiner Beifahrerin Karin Thannhäuser auf dem 1200 Kilometer langen Weg zum ersten DRM-Lauf, der Wikinger Rallye in Süderbrarup in der Nähe von Flensburg.

Dem Kärntner Andreas Mörtl (Mitsubishi Evo IX) und Jörg Rigger mit dem Evo X aus dem MCC-Team ist ebenfalls zuzutrauen, den einen oder anderen Star zu ärgern.

Der Meisterschaftsstand in der Division I:

Pl.
Name
Bdsld.
Fahrzeug Bewerber / Team
Brutto
1
Harrach Beppo
A/NÖ
Mitsubishi Lancer E.9 DiTech Racing
20
2
Baumschlager Raimund
A/OÖ
Skoda Fabia S2000 Baumschlager Rallye & Racing
18
3
Orsak Jaroslav
CZE
Mitsubishi Lancer E.9 Orsak Rallysport
16
4
Cerny Jan
CZE
Mitsubishi Lancer E.9 ***
14
5
Rosenberger Kris
A/NÖ
Subaru Impreza Sti Stengg Motorsport
12
6
Saibel Mario
A/W
Mitsubishi Lancer E.10 Mitsubishi Ralliart Austria
10
7
Keferböck Johannes
A/OÖ
Mitsubishi Lancer E.9 Mitsubishi Ralliart Austria
9
8
Mifka Radek
CZE
Mitsubishi Lancer E.9 SAS Zlin
8
9
Winter Patrick
A/OÖ
Mitsubishi Lancer E.9 Stengg Motorsport
7
10
Kurka Tomas
CZE
Mitsubishi Lancer E.10 ***
6
11
Kacirek Petr
CZE
Subaru Impreza Sti Duck Racing
5
12
Rigger Jörg
A/OÖ
Mitsubishi Lancer E.9 Mitsubishi Ralliart Austria
4
13
Wagner Peter
A/OÖ
Subaru Impreza Sti ***
3
14
Salerno Claudio
ITA
Mitsubishi Lancer E.9 ***
2

35. BP Ultimate Rallye im Lavanttal
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak

Illmer Design Illmer Design
Illmer Design
Illmer Design